Das Schloss, auf dem ich jetzt
arbeite, ist nicht so groß wie Friedenau, und auch nicht so berühmt.
Die Familie von Beyenbach hatte lange nach einem ansprechenden Landsitz
hier in der Gegend um Köln und Düsseldorf gesucht, weil mein
neuer Chef, Martin von Beyenbach, seine Firma hierher verlegen wollte.
Es gibt hier ja relativ viele Schlösser
und Burgen, weil es hier im Mittelalter sehr viele kleine Grafschaften
gab, und weil sich sehr viele Ritter und hohe Beamte in dieser schönen
Gegend niedergelassen haben.
Gut Schönberg ist eine alte
Wasserburg, die im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde,
deren Grundmauern aber noch viel älter sind. Genaues kann man dazu
aber nicht sagen, mein Chef erzählte mir, daß der Wassergraben,
welcher das Haupthaus umgibt, und die ersten Bauten wohl im 11. oder 12.
Jahrhundert hier errichtet wurden. Die Burg hat dann relativ oft den Besitzer
gewechselt.
Das heutige Aussehen bekam die Gesamtanlage
dann um 1675, als der damalige Besitzer das jetzige Herrenhaus nach italienischem
Vorbild errichten ließ. An einer Achse sind die Zufahrt, das auf
der Insel liegende Herrenhaus und der hinter dem Haus liegende Barockgarten
aufgereiht. In dieser Achse liegen auch die beiden Brücken zum Haus.
Das Herrenhaus hat Martin von Beyenbach,
bevor die Familie hier eingezogen ist, renovieren und nach altem Vorbild
verputzen und rosa streichen lassen. Innen hat er alles modernisiert, zum
Beispiel ist jetzt im großzügigen Wohn- und Eßzimmer eine
Bar eingebaut.
Der Garten ist auch sehr schön,
in meiner Freizeit sitze ich gerne am hübschen sehr alten Brunnen
oder gehe die kleinen Wege in der Anlage.
Neben dem Herrenhaus befindet sich
ein dreiflügliger Wirtschaftshof, wo heute zum Beispiel die Stallungen
für die Pferde untergebracht sind, die ganze Familie von Beyenbach
sind ja leidenschaftliche Reiter. Außerdem hat mein Chef dort seinen
Oldtimer, ein altes Mercedes Coupé, geparkt.
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